Hyde übt einen seltsamen Einfluss auf die Menschen aus: bereitwillig vertrauen sie sich ihm an. Dunkle Seiten, verjährte Taten, menschliche Schwächen kein Geheimnis scheint ihm verschlossen zu bleiben. Doch im Nachhinein kommt bei vielen ein Gefühl der Entblößung und der Scham hoch. Sie sind überzeugt: Nicht ihre Geheimnisse sind das Problem, sondern Hyde ist schuld an allem. In der festgefügten Gesellschaft gibt es wenig Nachsicht für einen, der Rollen, Umgangsformen und Beziehungen ins Wanken bringt. Zudem wird es zu einem herausfordernden Ärgernis, dass sich Hyde so hartnäckig beim hochgeschätzten Dr. Jekyll einnistet. Welche Abhängigkeiten stecken dahinter, wer benutzt hier wen? Führt Hyde einen veritablen Weltuntergang herbei oder ist er nur ein Verunsicherungsgaukler?
Schaurig schöner Theaterabend: Im Bühnenbild von Demian Wohler und mit den Kostümen von Eva Krämer legt Regisseurin Mélanie Huber einen üppigen Bilderbogen voller Bezüge auf die Viktorianische Zeit aus.
Autor Stephan Teuwissen, der Hyde/Jekyll im Auftrag des Theaters Baden-Baden schrieb hat den vielfach bearbeiteten Stoff in eine neue Richtung gebracht...
-Badische Neueste Nachrichten
Regisseurin Mélanie Huber legt das episodenhaft verknüpfte Stück in der Baden-Badener Uraufführung als Vexierspiel an.
... das geheimnisvolle viktorianische Kaleidoskop überquillt förmlich vor theatralen Einfällen...
... Eine wichtige Rolle im ganzen Spiel fällt Nadine Kettler zu als willensstarke Fanny Osborne, Jekylls Verlobte. Wenn Sie und Widersacher Hyde ausgerechnet bei der einnehmend munteren Prostituierten (Anne Leßmeister) aufeinandertreffen, glänzt das Stück in spitzzüngigen Wortgefechten.
-Badisches Tagblatt